laut.de-Kritik
Weder Sabira Jade noch Pugs Atomz machen viel falsch.
Review von David HilzendegenDJ Vadim ist ein Tausendsassa. Das zeigen nicht nur seine Soloplatten sondern auch seine eklektischen DJ-Sets und sonstigen Projekte. Das neuste dieser Art nimmt die britische Soulsängerin Sabira Jade und den US-Rapper Pugs Atomz ins Boot. Entstanden ist die Zusammenarbeit auf der Tour zu Vadims vorherigem Album "U Can't Lurn Imaginashun".
"Wir haben uns von Anfang an blendend verstanden, dass es, ohne es am Ende der Tour auszusprechen, fast schon klar war, dass wir mal etwas zusammen machen werden", schwärmte der Meister unlängst im Interview mit laut.de. Ein Jammer nur, dass diese Lust an der Zusammenarbeit nicht beim Hörer ankommt.
Denn ein Quell der Inspiration scheint so ein Tourbus nicht zu sein. "The Electric" ist nichts, was es nicht schon einmal gegeben hätte: Die mittlerweile uralte Verbindung zwischen einem Rapper und einer Sängerin. Entsprechend passend sind die Zitate aus vergangenen Zeiten, die sich über die Platte verteilen.
So spricht "Hands Up" das Faith Evans-Feature an, das A Tribe Called Quest 1996 als "Stressed Out" auf "Beats, Rhymes & Life" pressten. "So Now You Know" huldigt "Ain't Nobody" von Chaka Khan, die gemeinsam mit Melle Mel immerhin für die erste Vermengung von Mainstream-R&B und Hip Hop verantwortlich zeichnet. 1984 zählte der Kalender, als das Prince-Cover "I Feel For You" erschien.
Seither ist viel Zeit vergangen. Zeit, in der Vadim in Kollaboration mit seiner Gattin Yarah Bravo und Blu Rum 13 mit "One Self" gezeigt hat, wie großartig erfrischend die Schnittstelle zwischen Soul und Hip Hop auch im 21. Jahrhundert noch klingen kann. Im Gegensatz zu "Children Of Possibility" plätschert "Life Is Moving" jedoch geradezu unbeachtet dahin.
Sicher, weder Sabira Jade noch Pugs Atomz machen viel falsch. Auch Vadims verspielte Synthies und nette Melodien gehen schnell ins Ohr. Nur verbleiben sie dort nicht lange. Gut vorstellbar, dass dies auf Tour mit Live-Band und im passenden Ambiente gut funktioniert hat. Für das heimische Wohnzimmer ist "Life Is Moving" auf Dauer zu bieder und überraschungsarm.
1 Kommentar
Das Vorgängeralbum war zwar besser, aber das hier geht auch klar, ich bereue den kauf nicht. Es bleibt zwar wenig hängen, wird im Sommer aber sicher ein paar mal rotieren. 3/5 geht klar