laut.de-Kritik
House-Update vom Klassik-Wunderkind.
Review von Daniel StraubDer Luxemburger Francesco Tristano ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Da ist einerseits der renommierte klassische Musiker, der sich zuletzt intensiv mit Johann Sebastian Bach beschäftigte. Und da ist andererseits der DJ und Produzent Francesco Tristano, der sich seit seinem ersten Release 2006 zu einer festen Größe in der Clubwelt entwickelte.
Während in den vergangenen Jahren der klassiche Musiker Francesco Tristano vermehrt im Vordergrund stand, dokumentiert durch zahlreiche Releases auf dem renommierten Deutsche Grammophon Label, tritt 2015 der DJ und Produzent wieder aus dem Schatten seines Alter Egos und legt mit "Body Language Vol. 16" eine erste Mix-CD vor.
Die erscheint überraschenderweise beim Berliner Label Get Physical Music, das Booka Shade managen und seit der Gründung mit viel Feingespür zwischen Underground-Credibility und Mainstream-Erfolg platzieren. Auf eine Art passt Francesco Tristano da ganz gut ins Konzept, schließlich kennt sich der Italiener aus, wenn es darum geht, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
2006 feierte er seinen internationalen Durchbruch mit einem Release auf Agorias Infiné Label. Zu hören waren Techno-Klassiker wie "Strings Of Life" von Derrick May und "The Bells" von Jeff Mills - neu interpretiert als klassische Stücke. Auf seinem aktuellen Mix konzentriert sich Tristano voll auf aktuelle elektronische Musik und zeigt, dass er sich auch als DJ bestens auf einen guten Flow versteht.
Nun bekommt man u.a. seine gerade erst veröffentlichte Kooperation mit Luciano sowie zahlreiche Stücke aus dem eigenen Studio serviert. Daneben komplettieren Joe Zawinul, Danton Eeprom, M.A.N.D.Y. und DJ Pierre ein abwechslungsreiches Set, das von dezentem Ambient über deepen und groovigen Techhouse bin hin zu zarten Acid-Sounds reicht.
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