laut.de-Kritik
Ohne Acid geht man bei Dahlbäcks nicht ins Studio.
Review von Daniel StraubIn Schweden ist mit Jesper und John Dahlbäck in den vergangenen Jahren beinahe so etwas wie eine kleine Techno-Dynastie herangewachsen. Der milchgesichtige John hat im Herbst mit "Man From The Fall" sein Albumdebüt veröffentlicht. Jesper eröffnet nun auf Elp die "Expression DJ-Mix"-Serie. Enthalten sind ausschließlich eigene Produktionen. Dabei schlägt das Pendel das ein oder andere Mal erwartungsgemäß stark in Richtung Acid aus.
Der Auftakt gestaltet sich mit dem Jori Hulkkonen Ft. Nick Triani-Track "Science" sehr entspannt. Doch schon mit der nächsten Nummer "Robban" von Hugg und Pepp wird die Schlagzahl deutlich erhöht. Hugg und Pepp sind Jesper und John Dahlbäck. Ihre Maxis wie "Mazarin" oder "Pellefant" finden sich zur Zeit in den Playlists vieler großer DJs.
Auch Sven Väth wollte den Sommer über in Ibiza nicht auf die Produktionen der beiden Dahlbäcks verzichten und hat sie auf seiner "Sound Of The Sixth Season" mit dem trancigen "Snabeln" zu Ehren kommen lassen. Gemeinsam haben Jesper und John Dahlbäck auch die Slam-Single "This World" geremixt. Während sich die Hugg und Pepp-Produktionen durch eine Vorliebe für flächige Sounds auszeichnen, lässt Jesper Dahlbäck als Solo-Produzent ein ums andere Mal das Acid aus dem Sack.
Pragmatisch sind die Titel zu den Tracks gewählt. "Acid Invader" findet man hier genauso wie "Acid In My Head" oder "Forsberg Loves The Acid". Keine Frage, im Hause Dahlbäck steht man auf die Sounds von 303 und 909. Eine Vorliebe, die auch bei dem Remix des Panash-Stücks "Jack 2 Jack" zu hören ist. Tiga ließ sich, nachdem er den Track gehört hatte, nicht zweimal bitten und veröffentlichte "Jack 2 Jack" auf seinem Label Turbo. Damit landete er einen der Clubhits des Jahres 2004.
Außerdem sind auf "Expression Vol. 1" noch Kooperationen von Jesper Dahlbäck mit dem New Yorker Produzent Alexi Delano (ADJD) und XY (DK9) zu hören. Verbunden sind die insgesamt 15 Tracks durch einen schnörkellosen und kompakten Mix. Technische Feinheiten gibt es keine zu hören. Funktionalität ist beim Mix von Jesper Dahlbäck viel eher gefragt. Der pragmatischen Art und Weise wie die Tracks hintereinander gepackt sind, stehen die Produktionen an sich gegenüber. Verspielt, leicht und humorvoll prägen sie den Eindruck von "Expression Vol. 1".
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