laut.de-Kritik

Wenn sich Volbeat und Truck Stop in den Armen liegen.

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Yiehaaa: Das wohl beeindruckendste Koteletten-Pärchen nördlich des Äquators ist zurück. Ski-King, der Mann mit dem galoppierenden Herzen, der Stimme der Prärie und dem Tatendrang eines Ameisenvolkes schnallt sich abermals das Country Trash-Gefolge ums Feinripp-Hemd und bittet zur zweiten Runde Trashabilly Tanz.

Und diese knüpft nahtlos ans Debüt "Trash Valley" an. Country, Rockabilly, Punk und bisweilen gar vereinzelte Metal-Anleihen machen "Neverending Road" zu einer idealen Backgroundbeschallung einer jeden Hardcore-Rodeo-Veranstaltung zwischen Elbe und Isar.

Der schwer tätowierte Sympathikus, der sich schon seit Jahren um einen Mietvertrag für die Graceland-Räumlichkeiten bemüht, punktet dieser Tage vor allem durch musikalischen Facettenreichtum. Der King weiß nur zu gut, wo es anzusetzen gilt, wenn man sein Dasein nicht als zweitklassiger Man in Black- oder Elvis Presley-Imitator fristen will.

Da seine Presley-Cash-Stimmbänder in etwa den Vielfältigkeits-Bewegungsradius eines Bierdeckels haben, sorgt eben der wiederkäuende Background für die nötige Abwechslung.

So fahren Songs wie "Under Pressure", "Sleeping Beauty" oder "Break The Rules" so ziemlich alles auf, was geht, wenn man zwischen Biker-Festival, Viehmarkt, Tattoo-Convention und Prärie-Lagerfeuer auf Freundesuche geht. Gemütliche Cowboy-Chords wechseln sich mit verzerrtem Metal-Punk-Riffing ab, während frickelnde Banjo-Exzesse von trippelnden Snare-Sounds gescheucht werden.

Was andere, schön abgetrennt voneinander, auf ein ganzes Album verteilen, quetscht der King nur allzu gern in jeden einzelnen Song. Da jeder einzelne Block innerhalb der Songs aber nur so vor Glaubwürdigkeit trieft, funktioniert das vermeintlich unorthodox wilde Treiben nahezu reibungslos.

Hier treffen sich Volbeat, Danzig, die Hayseed Dixie und Truck Stop zum Duell am Pool-Tisch. Für alle die lieber draußen bleiben, gibt es am Ende noch ein schallendes "Fuck You" um die Ohren.

Richtig so - denn wer braucht schon große Sympathien, wenn man es in den eigenen vier Wänden fertig bringt, dass sich Cisco Berndt und Michael Schøn Poulsen in den Armen liegen? Darauf eine Doppelten.

Trackliste

  1. 1. Contaminated
  2. 2. Cow Core Cowboys
  3. 3. Under Pressure
  4. 4. Neverending Road
  5. 5. Sleeping Beauty
  6. 6. Why Do You
  7. 7. Break The Rules
  8. 8. The Stand
  9. 9. Sweet Marie
  10. 10. Luvutschüss
  11. 11. Hail To The King
  12. 12. The Game 4.0
  13. 13. The Way I Am
  14. 14. Fuck You

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2 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    "Da seine Presley-Cash-Stimmbänder in etwa den Vielfältigkeits-Bewegungsradius eines Bierdeckels haben, sorgt eben der wiederkäuende Background für die nötige Abwechslung." Bitte???Ich kenn kaum nen Sänger, der ein breiteres Spektrum in Sachen Stimme hat. Ob er das auf der Scheibe nun ausreizt, ist ne anderen Frage aber so allgemein kann man das wohl kaum behaupten.

  • Vor 12 Jahren

    seh ich ähnlich. wie ihr beide. er hat die range und das volumen. aber er zeigt es auf dieser platte nicht so sichtbar wie bei "thank You For...."