laut.de-Kritik

Glänzender Mix aus Feminismus und Fun.

Review von

"Hana" schimmerte mit schönem Pop-Psychedelica und war der letzte Teil einer Trilogie, die sich jeweils thematisch um einen bestimmten Fleckchen Erde drehten. Beim aktuellen achten Album dreht sich alles um eine bestimmte Phase im Leben einer Frau, die Perimenopause, in der sich der weibliche Körper auf die Menopause vorbereitet. Eine Übergangsphase, die von Sophie Ellis-Bextor spielerisch und selbstbewusst als "Perimenopop" benannt wird.

Sie will positiv mit dem Tabu-Thema umgehen. Mit typisch britischem Slang sagt sie, sie dachte zunächst der Titel, klinge ein bisschen zu "bolshie" (in etwa rebellisch, unzufrieden oder schwierig), aber dann fand sie die Mischung aus direkt und lustig perfekt. Und ja, das ist es auch, eine glänzende Mix aus Feminismus und Fun. Sophie Ellis-Bextor verwandelt diesen Lebensabschnitt von Frauen, der sie meist in der Gesellschaft unsichtbar macht, in ein sichtbares und hörbares Glamour-Glitzer-Statement.

Musikalisch setzt sie dabei auf catchy Dance-Pop, zum Teil feingeschliffen von MNEK und Jon Shave (Charli XCX, Sugababes). Stilistisch irgendwo zwischen Kylie Minogue, Róisín Murphy, Blondie und Goldfrapp schillernd, ist Sophies Trademark-Sound ein Amalgam aus Indie-Pop, Nu Disco und House, stets getragen von ihrer sanften, samtenen wie smoothen Stimme mit diesem unnachahmlichen coolen Brit-Akzent.

Mit dem energiegeladenen "Vertigo" feuert Ellis-Bextor eine Electropop-Hymne zwischen Nostalgie und Contemporary ab, Romantik und Reiselust tropfen förmlich aus "Dolce Vita", jede Menge Seventies-Disco steckt im pulsierenden "Layers", und das schmeichelnde "Taste" ist wiederum Pop pur, der nach süßem Soul-Food schmeckt. "Perimenopop" ist ein Spielplatz der Leichtigkeit (vielleicht ein bisschen zu sehr auf Sicherheit aufgebaut), auf der älter Gewordene und jung Gebliebene toben und tanzen können – ohne das hässliche Wort Gulity Pleasure zu verwenden.

Das hier ist einfach nur Vergnügen ohne Schuldgefühle oder Scham. Denn wie sagt Sophie Ellis-Bextor so schön zum Themenkomplex Perimenopause: "I reject that all".

Trackliste

  1. 1. Relentless Love
  2. 2. Vertigo
  3. 3. Taste
  4. 4. Stay On Me
  5. 5. Dolce Vita
  6. 6. Time
  7. 7. Glamorous
  8. 8. Freedom Of The Night
  9. 9. Layers
  10. 10. Diamond In The Dark
  11. 11. Heart Sing
  12. 12. Don’t Know What You’ve Got ‘Til It’s Gone

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