laut.de-Kritik
Akustische Hingabe in seelenzermahlende Klangwelten.
Review von Michael EdeleDas finnische Verständnis von Melancholie ist unübertroffen. Egal, ob Apocalyptica mit ihren Celli oder gestandene Metaller wie Sentenced oder Moonsorrow mit verzerrten Gitarren zu Werke gehen: Die Kunst der vertonten Sehnsucht, der akustischen Hingabe in seelenzermahlende Klangwelten scheint den Skandinaviern im Blut zu liegen.
Das trifft auch auf das Duo Roope Niemelä und Antti Korpinen zu, die unter dem Banner Subaudition mit "Light On The Path" nun schon ihr zweites Werk vorlegen. Im Gegensatz zu den oben genannten Bands haben die beiden mit Metal aber gar nichts am Hut.
Viel mehr lassen sich die ruhigen, zum Teil sehr sphärischen Kompositionen eher mit Sigur Rós oder Tenhi vergleichen. Weitgehend herrschen akustische Gitarre und Klavier vor, verziert von einigen, wenigen elektronischen Klängen und leichter Percussion.
Nach verhaltenen, zum Teil wie in "Sínne" auch leicht disharmonischen Anfängen entwickeln sich die Stücke zu dramaturgisch-emotionalen Werken, die dank dezenter Streichereinsätze umso fragiler wirken. Ein wenig fühlt man sich an die letzten beiden Solowerke von Brett Anderson (Ex-Suede) erinnert, doch auch Einflüsse von Katatonia oder My Dying Bride sind mit ein wenig Phantasie zu erahnen.
Emotionale Ausbrüche finden sich auf "Light On The Path" eher selten. Sänger Antti hält meist an seiner fast schon flüsternden Stimmlage fest. Gerade mal in "Feathers Fall" gibt es einen leichten Peak nach oben. Auch das Spoken Word-Sample in "Human Abstract" bleibt eine einmalige Sache.
Mit dem abschließenden "Wall Of Water" zaubert das Duo sogar so etwas wie eine positive Grundstimmung in ihren Song. Das stimmt auch das melancholischste Herz wieder ein wenig hoffnungsvoller und beendet ein sehr schönes Herbstalbum.
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