laut.de-Kritik
Böse Zungen würden das "World Music" nennen ...
Review von Martina Schmid"Outernational Sound" könnte von bösen Zungen auch mit "World Music" übersetzt werden. Das fantastische Studioalbum von 2000 "The Mirror Conspiracy", das für die unzähligen Fans von Kruder und Dorfmeisters "K&D Sessions" einer Offenbarung gleichkam, wird nun von einem DJ Mix gefolgt.
Mit "Outernational Sound" liefern Rob Garza und Eric Hilton nach "DJ Kicks" und "Sounds from the Verve Hi Fi" ihre dritte persönliche Compilation ab. Die bewegt sich – wer hätte es gedacht - zwischen Bossa Sounds, Dub und Lounge Musik.
Eine gewisse Affinität zu den Gilbertos ist nach wie vor nicht zu leugnen, und ein gewisser entspannter und eleganter Groove schwingt ebenso unzweideutig zwischen den Tönen mit. So viel zur Haben-Seite.
Denn auch wenn die Auswahl in Stilfragen schwer anzuzweifeln ist, fließt sie träge wie Harz. Flach, schwerfällig und irgendwie arg unspannend gebärdet sich die Zusammenstellung aus Chill Out, Jazz, Funk, und immer wieder zugegebenermaßen betörenden Sitar-Klängen.
Wie etwa im zwar nicht unbedingt neuen, aber zeitlosen "Mathar" von Indian Vibes. Ab und an schleicht sich ein Überraschungsmoment ein, mal in Form von Hip Hop-Beats und -Samples (Major Force), Afro- und Reggae-Sounds (Antonio Carlos Jocafi, Delray Wilson), oder softem Drum'n'Bass (Thunderball).
Aber allzu lang hält dieses Moment eben nicht an, und so schleppt sich das Album zu Zeiten doch sehr langwierig durch seine Laufzeit, mehr als einmal sucht der Finger Abwechslung in der Skip-Taste. Mehr als einmal zu oft ist man diesem Sound begegnet.
Ich warte lieber auf die nächste Eigenproduktion der beiden.
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