laut.de-Kritik
Trevor "Playgroup" Jackson bittet zum Tanz.
Review von Gregory BritschOutput-Labelboss Trevor Jackson bittet zum Tanz. Der englische Musik-Connaisseur präsentiert die mittlerweile vierte Werkschau seines Plattenlabels, das er eigens deshalb gründete, um die Musik zu veröffentlichen, die ihm gefällt (und die wohl erst danach bei einem anderen Label eine Chance hätte): zum Beispiel Black Strobe und The Rapture.
Dem eigenem Bekunden nach erkennt er schon nach wenigen Sekunden, ob ein Stück einer Veröffentlichung auf Output Recordings würdig ist. Ehre, wem Ehre gebührt. Jackson beweist als A&R wieder einmal seine Spürnase und stellt neben den Eigengewächsen Dead Combo, Colder oder Circlesquare ebenso Lizensierungen wie Von Spar oder Ruede Hagelstein vor.
Dessen mit reichlich Eunuchengesang gesegneter bleepy Disco-Track "Sweaty Balls" zählt ebenso zu den zahlreichen Höhepunkten wie das in ähnlichen Fahrwassern treibende "Hotline" von Loneshark, einem Nachwuchsproduzenten aus Manchester.
Neben Acid von DK7 und Colders Wave-Klängen machen Pankow einen auf Prince in Dub. Klingt jedenfalls stark danach.
Den skurrilsten Beitrag liefern sicherlich die Kreeps, die ihren Punkfunk dank reichlich Freistil-Quergeflöte in "All I Wanna Do Is Break Some Hearts" zu einem chaotischen Erlebnis machen. Allein die Einleitung ("Shut the fuck up") bringt die Sache wohl auf den Punkt.
Tall Blonde schließlich werfen auf ihrem launischen Stück "Breaking Up" den Gesang von Faithless (wie heißt der Typ noch gleich, Rollo?) mit der Gefühlswelt eines Neil Young in einen Topf.
Eine Melange, die auf den ersten Blick zwar recht unorthodox erscheint, aber nicht unappetitlich ist. Insgesamt eine empfehlenswerte Compilation.
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