laut.de-Kritik
Pitbull-Styles und Futter für den Mosh-Pit.
Review von Stefan JohannesbergDie große Depression ist vorbei. Der Champion bellt wieder und "let the dogs out", wie Baha Men. Funkmaster Flex' Lieblings-Emcee brüllt auf seinem vielleicht letzten Album aggressiv und energiegeladen wie zu erfolgreichen Ruff Ryders-Zeiten. Die Hooks holen die Faust aus der Tasche, und die Beats pumpen brutal nach vorne, bis die Boxen bluten. "Fuck Y'all", die Single "Where The Hood At" und "We Go Hard" mit Dip Set-Boss Cam'ron sind Futter für den Mosh-Pit.
Klar dürfen auch die Synthie-Banger alter Prägung nicht fehlen. Doch gegen die genannten, dicken Abgeh-Tunes zieht der flache Fanfaren-Fast Food auf "Bring The Noize", "Rob All Night", "We 'Bout To Blow" und "On Top" deutlich den Kürzeren. Immerhin unterzieht sich der abgestützte Swizz Beatz, Erfinder der oberflächlichen Synthie-Hymne, mit dem positiven Partytrack "Get It On The Floor" einer musikalischen Generalüberholung.
So dominieren schön strukturierte Songs, die durch DMX' Mörderorgan im Gegensatz zu den Beginnern immer mit genügend Testosteron statt Endophinen aufwarten. "Dogs Out" von The Roc-Produzent Kanye West zum Beispiel nickt im Wechsel mit melodiösen Vocal-Pitches und böse bouncender Rhythmik mit dem Kopf. Die Rest In Peace-Ode "A 'Yo Kato" überzeugt mit Latinvibes in Form erdiger Percussion und Panflöten-Einsatz, während "Thank You" als krachige 70er Jam mit Soul-Diva Patti LaBelle tief im Funk gräbt.
Die "Shoot Down"-Connection aus DMX, 50 Cent und Styles P feuert dann Richtung Ja Rule, ohne seinen Namen explizit zu erwähnen. Viel mehr zollt DMX Kollege Fifty seinen Respekt: "Ain't nothing but a hand for them mans still standing. I remember 50 in a cipher when Onyx was slamming. Now we meet again, it's all good my nigga". Die Beats von G-Unit-Producer Salaam Wreck fressen sich mit hypnotischen Keyboards wie Würmer in die Eingeweide.
Neben 50 Cent repräsentiert der Rap-Bull auch wieder die Ruff Ryders. So gehen Swizz Beatz, sämtliche The Lox-Members, Infa-Red, Drag-On und Eve an den Start, der Kreis schließt sich. "I'm to take it back to the shit talkin, slick talkin'", fasst er sein letztes Werk zusammen. Was bleibt von den Jahren im Rapgame? "I trust dogs more than humans". DMX, der Pitbull. Ein treuer Freund, ein gefährlicher Feind.
1 Kommentar
grandioses album von einem grandiosen rapper. beats, features überzeugen, delivery catcht und inhalt haut rein.