Die laut.de-Redaktion hat gewählt: Wir küren unsere 30 Lieblingsalben des Jahres 2010.

Konstanz (laut) - "War 2010 wirklich ein so gutes Jahr? Is mir gar nicht aufgefallen", staunte so mancher Redakteur nach Veröffentlichung der Jahresbestenliste leicht gehässig. Denn Bands wie die Kings Of Leon, Vampire Weekend oder MGMT, die in früheren Jahren von allgemeiner Zuneigung schier erdrückt wurden, fristen dieses Jahr ihr Dasein abseits der Top 30.

Und das sicher nicht, weil ihre Alben sterbensschlecht ausgefallen wären. Gut, der Fall MGMT ist sicherlich ein heikler, ärgerten die Brooklyner 2008er Darlings die Hit-Klientel ihrer Gefolgschaft mit dem verqueren Psychedelic Rock-Album "Congratulations" doch nachhaltig.

Doch um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: 2010 war sicher kein schlechtes Jahr. Platz eins beispielsweise kam in geradezu sozialistisch geprägter Einigkeit zustande. Und um die Riege bekannter Acts ein wenig aufzulockern, wählten die 34 teilnehmenden Autoren zwei Debütalben in die Top 10.

Fraglos hätten mehr als drei deutsche Bands der Bestenliste nicht schlecht zu Gesicht gestanden. Doch Fotos, MIT und Turbostaat mobilisierten am Ende nicht genügend Sympathisanten. In diesem Sinne bemühen wir nochmal den ewiggültigen Appell unserer Song des Jahres-Liste: Lobet oder lyncht uns. In jedem Fall: Habt Spaß!

Platz 20

Plan B - The Defamation Of Strickland Banks

Wie haben sich alle aufgeregt, als die Schimpf-, Schmäh- und Fluchkanonaden seines Debüts "Who Needs Action When You Got Words" erschienen! Rap-Verächter witterten wieder einmal mindestens den Untergang des christlichen Abendlandes. Um die Kritik dann doch noch um den Finger zu wickeln, brauchte es gar nicht viel: Plan B musste lediglich dem Hip Hop den Rücken kehren, den schmachtenden Soul-Sänger auspacken und diesen eine fesselnde Geschichte erzählen lassen - schon küssten ihm europaweit die Feuilleton-Schreiber die Füße. Wer angesichts seines Erfolgs mit "The Defamation Of Strickland Banks" aber denkt, das wars jetzt mit dem Rap: Weit gefehlt. Das wars jetzt nämlich erstmal wieder mit dem Soul. Also: Genießen!

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98 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Einige meiner Lieblingsalben 2010 erhielten von euch noch nicht einmal eine Plattenkritik. Vereinzelte Interpreten sind sogar nicht einmal im Index vorhanden, wobei sie doch recht bekannt sind. Beispiele: Groove Armada (Black Light), Philipp Poisel (Bis nach Toulouse), Ou Est Le Swimming Pool (The Golden Year), Fotos (Porzellan) oder Jonsi (Go).

  • Vor 14 Jahren

    Herzlichen Glückwunsch du hörst Musik die kein Aas hier interessiert.

  • Vor 13 Jahren

    Poisels Album fand ich nicht so gelungen, dafür ist er live sehr gut.

    Mein Album des Jahres ist "We're Here Because We're Here" von Anathema, und nein, ich bin kein verbohrter Metaller. Dann mehr Indie. "High Violet" von the National lohnt sich sehr, auch "Echo Mountain" von K´s choice war schön, wenn auch in einer anderen Liga, sehr gut auch die Alben von Massive Attack, Foals, Tocotronic, Arcade Fire, Get Well Soon, Band of Horses, und Eels. Die grösste Enttäuschung waren für mich Wir sind Helden, "bring mich nach Hause" fand ich ziemlich schrecklich, aber immerhin ist der Titelsong sehr gut.

    Aber das ist natürlich nur mein Geschmack, und wen interessiert das schon... ;-)